Hallo Jessy,

hier im bke - Forum werden wir Ihre Beschreibung nicht abtun.

Selbst wenn es noch keine dramatische Situation ist, in der Sie sich befinden: es ist eine sehr herausfordernde - und je schwächer Ihr Nervenkostüm wird, desto schneller schnellt der Frustrationspegel nach oben.

Insofern erstmal: herzlich Willkommen auf diesem Forum - es wird von Eltern und von uns Moderatoren "bespielt" - d.h., manch einer von den mitlesenden Eltern hat auch Ideen, die immer willkommen sind.

Ein paar Fragen/Anregungen:

• Wie beschreiben Andere Ihr Kind? - Lehrer, Verwandte, Trainer? - Ist er dort dieselbe unausstehliche Person, die sie erleben?
• Können Sie (und der, der miterzieht) immer noch Liebenswertes und Erstaunliches bei Ihrem Sohn erkennen? --> Das könnten Sie einmal notieren und ihr Kind dann einladen, sich das einmal mit Ihnen anzusehen. ...
• Nur wenn das Liebenswürdige des eigenen Kindes spürbar bleibt und ein Teil des Miteinanders ist, kann das gerade so Anstrengende eingefangen werden. - Kinder reden nicht lange über "Beziehung", aber sie merken eigentlich genau, wenn den Eltern sehr viel daran liegt, dass die Elternkindbeziehung liebevoll, klar und - in der Sprache eines Kenners "gleichwürdig" ist. - D.h.: nehmen Sie bitte Ihr Kind Seite und versuchen Sie, mit ihm gemeinsam, die aktuelle Lage regelrecht zu erforschen - erstellen Sie eine Forschungslandkarte z.B., auf der beschrieben oder benannt ist, was es da bei Ihrem Kind für Inseln , Untiefen, Strudel, Täler,Abgründe, Berge, Personen, Tiere, Helden, Ungeheuer o.ä. usw. gibt. - Er sollte das eigentlich mit Neugierde mit Ihnen vorantreiben
• Machen Sie ihm in für die nächsten vier Wochen ein paar möglichst genaue Zeitangebote für Zeiten, in denen Sie (oder der Vater/Miterziehende) etwas mit ihm machen - ist das möglich?
• Schätzen Sie mit Ihrem Partner Ihre eigene Belastung nochmal genau ein: welche anderen Belastungsquellen, außer dem 9 - Jährigen - gibt es eventuell?
• Ziehen Sie ihm bzw. seinem Verhalten gegenüber ein paar wenige, Ihnen sehr wichtige Grenzen (in Vorverständigung mit dem Partner) - und vergewissern Sie sich, dass er Ihnen dabei genau zugehört hat, so dass er diese Grenzen kennt. Auch die Folgen/Sanktionen/Konsequenzen/"Strafen" sollten klar sein. Oder: dass er damit rechnen muss, wenn er die Grenzen missachtet.

Können Sie mit diesen Erstüberlegungen etwas anfangen?

Oder auch: nichts oder wenig?

Und, ins Forum gefragt: Was wird dort zu Jessys Situation gedacht? - Bitte gern etwas beisteuern.

Aus dem bke - Team sendet herzliche Grüße

bke - Christian Koch